Fallbeispiel 10: Glasüberdachung

Undichtigkeiten und Korrosionsschäden an Halterungen

Auftrag und Ausgangssituation

Ein Bauherr meldete wiederkehrende Wassereintritte unter einer Glasüberdachung über dem Eingangsbereich eines Bürogebäudes. Die Glasflächen waren in ein filigranes Aluminiumtragwerk integriert, das rund fünf Jahre zuvor montiert worden war. Im Rahmen einer Begutachtung sollte die Ursache für die Undichtigkeiten ermittelt und der Zustand der Konstruktion bewertet werden.

Feststellungen

Bei der örtlichen Untersuchung wurden Feuchtigkeitsspuren an den Anschlussfugen sowie Korrosionsansätze an mehreren Befestigungspunkten festgestellt.
Die Abdichtung zwischen den Glaselementen war teilweise unterbrochen, und die Entwässerung der Tragschienen war nicht ausreichend ausgeführt.
Zudem zeigten einige der Edelstahl-Halterungen eine beginnende Kontaktkorrosion aufgrund der Verbindung mit verzinkten Bauteilen.

Ursache

Die Schäden resultierten aus einer nicht fachgerechten Ausführung der Entwässerungs- und Abdichtungsebenen.
Durch fehlende Trennlagen zwischen unterschiedlichen Metallen kam es zu elektrochemischen Reaktionen, die die Korrosionsbildung beschleunigten.
Außerdem wurde im Zuge der Montage die Dichtfuge an mehreren Stellen durch Schrauben beschädigt, wodurch Feuchtigkeit in die Unterkonstruktion eindringen konnte.

Bewertung

Die Undichtigkeiten und Korrosionserscheinungen sind auf Planungs- und Ausführungsfehler zurückzuführen.
Die Glasüberdachung entsprach in Teilen nicht den Anforderungen der DIN 18545 (Abdichtung mit Dichtstoffen) sowie den Vorgaben zur Korrosionsvermeidung nach DIN EN ISO 12944 und DIN EN 1090.
Die Mängel beeinträchtigen die Dauerhaftigkeit und Funktionssicherheit der Konstruktion erheblich.

Ergebnis und Empfehlung

Für eine fachgerechte Instandsetzung wurde empfohlen:

  • Austausch der beschädigten Dichtungen und Korrektur der Entwässerungspfade,
  • Trennung unterschiedlicher Werkstoffe mittels geeigneter Isolierschichten,
  • Reinigung und Nachbeschichtung der korrodierten Flächen,
  • sowie eine abschließende Dichtigkeitsprüfung nach Sanierung.

Der Fall verdeutlicht, dass eine detaillierte Planung und Ausführung nach Normvorgaben entscheidend ist, um Folgeschäden an Glasüberdachungen dauerhaft zu vermeiden.

Themenübersicht der Fallbeispiele:

Kontakt

Benötigen Sie eine baubegleitende Qualitätssicherung oder Unterstützung bei EN 1090-Audits?

E-Mail: info@metall-sv.de

Telefon: 06131 / 89 39 500 

Oder nutzen Sie unser Kontaktformular.